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NEUERSCHEINUNG: Mehr als smarte Technik: ein konzeptioneller Rahmen zu „Smart Countryside“

Bislang existiert kein Pendant zum Konzept der Smart City für ländliche Räume. Ein solches Konzept kann auf die Erkenntnisse und Erfahrungen für den urbanen Kontext zurückgreifen, muss aber die Eigenarten und Strukturen ländlicher Räume adäquat berücksichtigen. Hier setzt das in diesem Beitrag entwickelte Konzept für Smart Countryside mit seiner handlungsorientierenden Rahmensetzung an. Durch eine integrative Betrachtung aktueller Trends und Tendenzen, normativer Debatten um Gleichwertigkeit und Gerechtigkeit sowie Möglichkeiten in verschiedenen Handlungsfeldern zeigt es Entwicklungsoptionen auf, die durch Digitalisierung und ‚smarte‘ Umsetzung möglich werden. Ihre Realisierung sollte dabei stark bedürfnisorientiert erfolgen. Das Konzept konzentriert sich damit auch auf Governance-Prozesse und plädiert für Wissensmanagement und die Anwendung von Co-Design-Ansätzen. Es blickt somit auf Digitalisierungspotenziale jenseits reiner Technikfixierung. Das hier vorgestellte Konzept zur Digitalisierung kann zu einer umfassenderen Transformation ländlicher Räume in Richtung Nachhaltigkeit beitragen. Es formuliert einen gemeinsamen Gestaltungsauftrag für Politik, Gesellschaft und Wissenschaft.

Thomas Weith, Achim Prossek, Ulf Weddige, Annelie Gütte, Jana Zscheischler:

Mehr als smarte Technik: ein konzeptioneller Rahmen zu „Smart Countryside“, erschienen in Raumforschung und Raumordnung

Link (Open Access):  https://rur.oekom.de/index.php/rur/article/view/127

Projekt ReGerecht veröffentlicht Discussion Paper zu Regionaler Gerechtigkeit

Der Begriff der „Gerechtigkeit“ steht in den letzten Jahren wieder verstärkt im Mittelpunkt sowohl gesellschaftspolitischer als auch wissenschaftlicher Debatten. Insbesondere deshalb widmet sich das im Rahmen der der BMBF-Förderinitiative „Stadt-Land-plus“ realisierte Projekt ReGerecht diesem Thema aus einem raumbezogen-regionalen Blickwinkel. Da bislang eine grundlagenorientierte und zusammenführende Ausarbeitung des bisherigen Diskussionsstandes zu diesem Themenfeld fehlt, verfolgen die Autorinnen und Autoren Weith, Barthold, Doernberg, Eichenauer, Gailing, Köck und Köhler das Ziel, die bestehenden Diskussionslinien aus Geographie, Spatial Planning Studies, Recht / Gleichwertigkeit, Landnutzung, Umweltgerechtigkeit, Ökosystemleistungen, Energiegerechtigkeit und Digitalisierung aufzuarbeiten. Daran schließt die Weiterentwicklung des Begriffsverständnisses und die Ableitung von Empfehlungen für konkrete Anwendungsfälle an.

Das Discussion Paper ist Open Access als PDF-Download unter folgendem Link verfügbar: https://regerecht.de/?page_id=733

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ReGerecht Auftaktveranstaltung in Cottbus

Nach einem erfolgreichen Treffen in Rendsburg Ende Februar konnte im Mai auch der lang ersehnte Auftakttermin in der zweiten Transferregion des ReGerecht-Projekts, der Region Cottbus, stattfinden. Mitwirkende des ReGerecht-Projekts kamen zunächst in der Cottbuser Stadtverwaltung mit Mitarbeitenden der Stadt Cottbus zusammen, um sich gegenseitig aktuelle Tätigkeiten, Ergebnisse und Herausforderungen vorzustellen. Der intensive Austausch wurde am Nachmittag auf einer Exkursion zu verschiedenen aktuellen Projekten der Region fortgesetzt. Dabei besuchten die Teilnehmenden insbesondere Flächen, auf denen ein Technologie- und Wissenspark eingerichtet werden soll, sowie den (zukünftigen) Cottbuser Ostsee. Die Mitwirkenden des ReGerecht-Projekts sind gespannt auf die weiteren Entwicklungen und freuen sich auf die Zusammenarbeit.

Vorstellung der Planungen für einen Technologie- und Wissenspark
(c) Eva Eichenauer, B-TU Cottbus-Senftenberg
Am zukünftigen Ufer des Cottbuser Ostsees
(c) Eva Eichenauer, B-TU Cottbus-Senftenberg

ReGerecht zu Besuch in Rendsburg

Nachdem der Termin Pandemie-bedingt zunächst verschoben werden musste war es am 28. Februar endlich so weit: Mitwirkende des ReGerecht-Projekts besuchten die Region Rendsburg, die in der mittlerweile angelaufenen zweiten Projektphase gemeinsam mit der Region Cottbus als eine von zwei Transferregionen des Projekts dient. Neben der Vorstellung verschiedener Projekte der Entwicklungsagentur der Region Rendsburg, insbesondere des Fördermittelmanagements, blieb auch Zeit zum intensiven persönlichen Austausch zwischen Mitarbeitenden des ReGerecht-Projekts und der Stadt Rendsburg. Eine Besichtigung der Innenstadt und insbesondere des neuen Gebäudes der Volkshochschule als Teil der Aktivitäten der Entwicklungsagentur Rendsburg rundeten den Tag ab. Die ReGerecht-Beteiligten freuen sich schon auf die weitere Zusammenarbeit mit der Region Rendsburg und gegenseitige Inspiration.

Mitwirkende des ReGerecht Projekts und Mitarbeitende der Region Rendsburg vor dem Büro der Entwicklungsagentur Rendsburg (c) Petra Reiber / Region Rendsburg GmbH

Landnutzungskonflikte aus der Perspektive lokaler Akteure: neuer Artikel in „Land“ erschienen

Landnutzungskonflikte sind allgegenwertig. Doch wie nehmen Akteure vor Ort diese Konflikte wahr? Welche Konflikte sind ihnen bekannt? Und werden diese Konflikte als Belastung erlebt, oder gelingt es den Akteuren, einen konstruktiven Umgang mit ihnen zu finden? Ergebnisse dazu sind nun in einem Fachartikel erschienen, der hier abgerufen werden kann: https://www.mdpi.com/2073-445X/11/5/602

„Für einen differenzierteren Umgang mit Landnutzungskonflikten“: Artikel in ÖWI erschienen

Im Artikel „Konflikte als Chance: Für einen differenzierteren Umgang mit Landnutzungskonflikten“ erläutert Meike Fienitz (ZALF), welche Bedeutung Landnutzungskonflikte für nachhaltige Landnutzung haben, stellt erste Ergebnisse aus dem ReGerecht-Projekt vor und legt Lösungsansätze dar. Der Artikel ist in der Fachzeitschrift „Ökologisches Wirtschaften“ erschienen und kann hier abgerufen werden.

Raum für Gerechtigkeit: Stadt-Land-plus-Workshop diskutiert online raumbezogene Gerechtigkeit

Forderungen nach einer gerechten räumlichen Entwicklung lassen sich in einer Vielzahl politischer Dokumente finden. Doch was kann darunter überhaupt verstanden werden? Geht es nur um die Verteilung von Mitteln, oder auch um Anerkennung, Entwicklung auf Augenhöhe oder gleiche Chancen? Wie steht es um den intergenerationellen Ausgleich? Der hochkarätig besetzte Workshop „Clusterworkshop „Raumgerechtigkeit als Maßstab der Raumentwicklung?“ thematisierte am 3. Dezember 2021 diese Fragen mit einem explizit räumlich-regionalen Fokus. Dabei wurden unterschiedliche Perspektiven aus der Politischen Philosophie, der Stadt- und Raumplanung, der Humangeographie, der Umweltforschung und des Umweltrechts beleuchtet.

Dabei waren als Referierende u.a. Prof. Dr. Höffe, Prof. Dr. Davy, Prof. Dr. Redepenning, Prof. Dr. Baumgart, Prof. Dr. Hornbach, Prof. Dr. Bauriedl und Prof. Dr. Miosga. Der Workshop wurde online durchgeführt vom Stadt-Land-plus – Querschnittsprojekt, vertreten durch Frau Katrin Fahrenkrug (Raum & Energie). Wesentlich organisiert wurde er vom BMBF-geförderten Projekt ReGerecht, unterstützt durch die Projekte NaTourHuKi, SUSTIL und VorAb-

„Die Veranstaltung hat gezeigt, wie vielfältig die Sichtweisen auf das Thema sind – und dass wir dringend mehr Austausch dazu brauchen“, so apl. Prof. Dr. Thomas Weith vom mitorganisierenden BMBF-geförderten ReGerecht-Projekt. Denn darin waren sich alle einig: die Diskussion muss weitergehen.

ReGerecht trifft Brandenburger Staatssekretär Tobias Dünow

Forschungsstaatssekretär Tobias Dünow mit ZALF Wissenschaftler*innen
(c) Sibylle Krickel / ZALF

Der Brandenburgische Forschungsstaatssekretär Tobias Dünow informierte sich am 5. November 2021 im Rahmen eines Arbeitsbesuches über die zahlreichen Forschungsinnovationen des ZALF (Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung) in Müncheberg. Dabei wurden von apl.-Prof. Dr. Thomas Weith auch Ergebnisse aus dem ReGerecht-Projekt vorgestellt. Staatssekretär Tobias Dünow würdigte die Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ZALF beim gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozess hin zu einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Agrarwirtschaft.

Ausgezeichnete Forschungsarbeit zum Nachhaltigen Landmanagement

Eine Publikation zum Thema Landmanagement des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. wurde von der von der International Society of City and Regional Planners (ISOCARP) ausgezeichnet. Prof. Thomas Weith nahm den Preis am 10. November 2021 entgegen. Quelle: © Thomas Weith

Ein Team um Professor Thomas Weith am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. wurde am 10. November 2021 für die Publikation „Sustainable Land Management in a European Context“ mit dem Gerd-Albers-Award (Kategorie Special Mention) ausgezeichnet. Dieser wird von der International Society of City and Regional Planners (ISOCARP) vergeben.

Professor Thomas Weith, Leiter der Arbeitsgruppe „Co-Design von Wandel und Innovation (InnoChange)“ am ZALF und Hauptautor, nahm den Preis am 10. November während der jährlichen ISOCARP-Konferenz in Doha, Katar entgegen. „Mein Team und ich, wir freuen uns alle über die internationale Resonanz und Anerkennung. Allen Mitwirkenden, vor allem auch dem Team mit Dr. Jana Zscheischler, Sebastian Rogga, Nadin Gaasch, Tim Barkmann und Christian Strauß herzlichen Dank“, so Weith nach der Verleihung.

Nachhaltige Landnutzung gemeinsam mit allen Akteuren entwickeln

In der prämierten Veröffentlichung diskutieren die Autorinnen und Autoren innovative Lösungsansätze für ein nachhaltiges Landmanagement in Europa. Von besonderer Bedeutung sind dabei sogenannte Co-Design-Prozesse. Wissenschaft und Praxis arbeiten bei diesem Ansatz von Beginn an zusammen an der Lösung von Problemen. Das Buch führt die unter dieser Perspektive entstandenen Ansätze zusammen. Es ist als Open-Access-Publikation frei zugänglich.

Am ZALF entwickelt die Arbeitsgruppe „InnoChange“ integrative Analysekonzepte für Wandlungs- und Innovationsprozesse in Agrarlandschaften. In ihrer Forschungsarbeit richtet die AG ihren Blick auf die Akteure der Agrarlandschaften mit ihren Werten, Normen, Interessen und Wissensbeständen sowie deren Handeln im Kontext von Transformations-, Wandlungs- und Innovationsprozessen.

Der Gerd Albers Award wird jährlich von der International Society of City and Regional Planners (ISOCARP) für die besten Publikationen auf dem Gebiet der Stadt- und Regionalentwicklung vergeben. Einer der Gründer von ISOCARP war der deutsche Architekt, Stadt- und Regionalplaner Gerd Albers.

Weitere Informationen:

Publikation „Sustainable Land Management in a European Context“: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-030-50841-8

International Society of City and Regional Planners (ISOCARP):
https://isocarp.org/