Auftakt für BMBF-Projekt ReGerecht

Stadt und Land gemeinsam gestalten

Stadt und Land werden oftmals als Gegensatz gesehen. Doch vielfach geht es bei der Flächenplanung, der Entwicklung von Verkehrsinfrastrukturen oder Bildungsangeboten nur gemeinsam. Im September startete jetzt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „ReGerecht – Integrative Entwicklung eines gerechten Interessensausgleichs zwischen Stadt, städtischem Umland und ländlichem Raum“. Gemeinsam erarbeiten Partner aus Wissenschaft und Praxis in den nächsten fünf Jahren Lösungen, um Konflikte zwischen Stadt, Umland und ländlichen Räumen abzubauen und neue Wege für den Interessensausgleich zu etablieren. Im Zentrum stehen dabei die unterschiedlichen Nutzungsansprüche an Land. Das Vorhaben wird vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. koordiniert.

Bepflanzen oder bebauen? Quelle: © Thomas Weith / ZALF.
Bepflanzen oder bebauen?
Quelle: © Thomas Weith / ZALF.

Thematisiert werden beispielsweise die immer wieder umstrittene Siedlungsentwicklung und Freiflächensicherung, oder indirekte Veränderungen von Standortqualitäten durch den Breitbandausbau und umfassende Digitalisierungsbemühungen, aber auch mögliche Vernetzung von Energieproduktion und Energieverbrauch.

Das Projekt nutzt dabei einen Ansatz, der Wissenschaft und Praxis von Beginn an zusammenführt. Durch transdisziplinäre Zusammenarbeit werden möglichst frühzeitig die verschiedenen Akteure und ihre Perspektiven in die Entwicklung und Erprobung von Lösungen für Landnutzungskonflikte einbezogen. Diese sollen zunächst im regionalen Kontext, konkret in der Region Schwerin, erarbeitet und in einem nächsten Schritt auf weitere Regionen in Deutschland mit Städten gleicher Größe übertragen werden. Das Projekt richtet sich gezielt an die Kommunal- und Regionalpolitik, die Landes- und Bundespolitik, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen.

Wir betreten hier Neuland, da wir auf anspruchsvolle Kooperationslösungen setzen, die weder Stadt noch Land einseitig bevorzugen“, so der Projektleiter apl. Prof. Dr.-Ing. Thomas Weith vom ZALF.

Neben dem ZALF als Koordinator sind das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ Leipzig, die Technische Universität Dresden, das Leibniz-Institut für raumbezogene Sozialforschung in Erkner, die Landeshauptstadt Schwerin, das Amt für Raumordnung und Landesplanung Westmecklenburg sowie die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH Partner. Der Bundesverband der gemeinnützigen Landgesellschaften (BLG) sowie die T-Systems Multimedia Solutions GmbH unterstützen das Vorhaben inhaltlich.

Gefördert wird das fünfjährige Projekt „ReGerecht“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Förderrichtlinie „Stadt-Land-Plus“ zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Themenbereich „Ressource Land“ als Teil der Leitinitiative Zukunftsstadt.

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